Armutsprävention in Mannheim

Im Rahmen unserer Projektwoche zum Thema ,,Armutsprävention in Mannheim“ besuchten wir am ersten Projekttag „Freezone“ in den Quadraten Mannheims. Wir erhielten einen Einblick in die Arbeit der Sozialarbeiter*innen und die Lebensumstände der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche ganz oder teilweise auf der Straße zu Hause sind.
Im Jahr 1997 wurde „Freezone“ in Mannheim gegründet und ist unter der Trägerschaft des Johann-Peter-Hebel-Heims. Ziel ist es, eine anonyme Anlauf- und Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 25 Jahren zu schaffen, die wohnungslos sind oder ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben. Seit den Anfängen hat sich „Freezone“ vergrößert und hat neben dem niedrigschwelligen Tagesangebot ein Übernachtungsangebot für junge Volljährige und ein Schulangebot „Mannheimer Straßenschule“, wo die Möglichkeit besteht, Schulabschlüsse nachzuholen. Bei „Freezone“ können die jungen Menschen kostenfrei essen, trinken, Wäsche waschen, duschen, Kicker spielen, lesen, am PC arbeiten oder verschiedene freiwillige Hilfs- und Beratungsangebote wahrnehmen. „Freezone“ ist maßgeblich auf finanzielle Spenden angewiesen, gerade in Zeiten von steigenden Energie- und Nahrungsmittelkosten. Generell können immer Sachspenden, wie zum Beispiel Laptops, Schul- und Büromaterial und Lebensmittel gebraucht werden. Auch für Angebote zu Praktikums- und Ausbildungsplätzen ist die Organisation dankbar. Nähere Infos finden sich hier: www.freezone-mannheim.de. Wir haben eine Spendenaktion an unserer Schule durchgeführt und konnten die stolze Summe von insgesamt 430 € einnehmen. Dieses Geld übergeben wir sehr gerne den Mitarbeiter*innen von Freezone und sagen DANKE an alle Schüler*innen und Lehrer*innen!!!
Freezone bietet im Rahmen des Projekts ,,S-Punkt“ weiterhin auf dem Platz „Alter“ in der Neckarstadt-West täglich (Mo-Fr) ein kostenloses, warmes Mittagessen für junge Menschen, die sich kein Mittagessen leisten können, an. Bei der Essensausgabe am sogenannten Foodtruck versucht das Freezone-Team mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, mit dem Ziel die Jugendlichen frühzeitig abzufangen, damit sie nicht auf der Straße landen. Dieses Projekt hat uns sehr beeindruckt. Wir besuchten am Donnerstag während unserer Projektwoche den Foodtruck in der Neckarstadt-West, den Lebensraum der Jugendlichen. Wir organiserten eine ,,Putzaktion“, weil uns die katastrophalen Hygienezustände in den öffentlichen Toiletten und der Müll, insbesondere die Glasscherben und Zigarettenstummel auf dem Boden schockierten.
Nach den Projekttagen bleibt für uns offen, warum es in unserem Sozialstaat überhaupt Einrichtungen geben muss, die Jugendliche und junge Erwachsene auffangen müssen, die entweder auf der Straße leben oder davon bedroht sind. Offen bleibt für uns auch die Frage, warum es so wenig niederschwellige und kostenlose und saubere Freiräume für Jugendliche gibt und warum die sozialen Einrichtungen oft um ihr Überleben kämpfen müssen und verhältnismüßig wenig finanzielle Unterstützung erfahren. Wir wünschen uns, dass der Foodtruck weiterhin eine Anlaufstelle für die Jugendlichen sein kann, die sonst kein regelmäßiges Essen haben und dass die dortigen öffentlichen Toiletten in Zukunft gepflegt und kontinuierlich sauber gemacht werden.
Zum Abschluss rufen wir alle dazu auf Freezone zu unterstützen. Spenden können (leider) immer gebraucht werden!

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